Geschichte

Die bewegte Geschichte –seit 1906

Der Nollendorfplatz, gestaltet durch die Hand des großen Lenné, wurde einst als einer der schönsten Plätze Berlins gefeiert. Die auffälligste Erinnerung an diese „guten alten Zeiten“ ist zweifelsohne das ehemalige „neue Schauspielhaus am Nollendorfplatz“, das heutige METROPOL.

Erbaut von den KaDeWe-Architekten Boswau & Knauer und fertig gestellt im Jahre 1906, wurde das Haus als Theater- und Konzertsaal genutzt. Das Theater bot 1108 Plätze und im vorderen Gebäudeteil befand sich der vollständig mit Mahagoniholz verkleidete Mozartsaal, der mit einer pompösen Ausstattung den kaiserlichen Hof und das reiche Bürgertum ansprechen sollte.

Bereits 1911 wurde aus dem Mozartsaal ein Kino und 1927 eröffnete Erwin Piscator das Schauspielhaus wieder unter dem Namen „Theater am Nollendorfplatz“. Es war ausgestattet mit der damals modernsten Bühne Europas. Dazu gab es ein wunderschönes Bier- und Weinrestaurant mit Garten und einer nach außen drehbarer Bühne für den sommerlichen Kulturgenuss.

Namhafte Personen waren zu jener Zeit für das Haus tätig: Walter Kollo schrieb Operetten, John Heartfield entwarf Bühnenbildner, George Grosz Programmhefte, Bertolt Brecht übernahm die Dramaturgie.

Als die politischen Umbrüche Berlin im Jahre 1930 erschütterten, wurde das frivole und provokante Programm des Hauses – hier wurde zum Beispiel „Im Westen nichts Neues“ erstmals aufgeführt – schnell zum Dorn im Auge der Machthaber.

Die SA setze weiße Mäuse und Stinkbomben ein, Parteifreunde ekelten schließlich auch den letzten Gast hinaus – das Haus unterstand schon bald der zuständigen Autorität und wurde 1942 in den „Nollendorf-Palast“ umbenannt.

Während des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude schwer beschädigt. Nach dem Krieg diente der Mozartsaal unter dem Namen neue Scala als allzweckraum für große Filmvorführungen und auch weniger erfolgreiche Varieté- und Revuevorstellungen.

Ab 1951 wurde das Haus wieder ausschließlich als Filmtheater genutzt und erlangte seinen bis heute bekannten Namen Metropol.

1977 wurde der Spielbetrieb eingestellt und eine Diskothek hielt für lange Zeit Einzug. In den späten 1980er Jahren war das Metropol mit seiner einzigartigen Lasershow eine der bekanntesten Diskotheken Berlins. Auch die Prominenz gab sich hier die Ehre: Neil Tennant (Pet Shop Boys), Derek William Dick alias Fish (Marillion), die einstürzenden Neubauten und Bela B. (die Ärzte) waren gern gesehene Gäste.

Unter der Woche fanden oft Konzerte statt: Depeche Mode spielten hier ihr erstes Berlinkonzert zu ihrer Debüt-LP. Auch the human league, OMD, Tina Turner, David Bowie, Front 242 und andere Musiker traten hier auf.

Im Jahr 2000 zog der tabubrechende KitKat Club ins Metropol ein.

2005 wurde das Metropol unter großem Medieninteresse in den noblen Speise- und Tanzclub GOYA umgewandelt. Der Umbau nach Entwürfen von Hans Kollhoff kostete elf Millionen Euro. Hinter dem Projekt stand eine Aktiengesellschaft, die es finanzierte und an der sich zahlreiche Prominente beteiligten. Nur wenige Monate nach der Eröffnung schloss die GOYA AG ihre Türen wieder.

Im Jahr 2007 wurde das Haus wiedereröffnet und saniert – in die altehrwürdigen Mauern kehrte Leben zurück.

So gab zum Beispiel im Jahr 2008 die bekannte US-sängerin Miley Cyrus ihr deutschlandweit erstes Konzert im GOYA.

Bis 2014 wurde das Haus mit seinen verschiedenen Räumen, beeindruckenden Emporen und dem außergewöhnlichen Ambiente vorwiegend als exklusive Club- und Eventlocation genutzt.

Der Nollendorfplatz ist ein beliebter Treffpunkt und das Herz des lebendigen und kunterbunten Schöneberger Kiezes unweit des Ku’damms, des Tiergartens und des Potsdamer Platzes.

Seit Herbst 2019 trägt das Haus am Nollendorfplatz 5 wieder seinen traditionellen Namen „METROPOL“ und als Eventlocation, Konzertspielfläche und für ausgesuchte Parties genutzt.

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