Queen Oliver Polak ist der deutsche Humorist ohne Scham vor sich selbst oder dem Aufdecken der selbst unangenehmsten persönlichen Dramen. Die Welt in all ihrer Verworfenheit: Polak holt auf die Bühne, was er durchlebt hat, und hat keine Hemmungen, sich selbst zum Narren zu machen für eine gute Pointe. Damit steht er ganz in der Tradition der großen angelsächsischen Stand-Up-Vorbilder, und nur folgerichtig schrieb die Zeit: „Oliver Polak, so überzeugend und unangenehm und melancholisch wie Lenny Bruce und Louis C.K.“ Aktuell erneut abzulesen an seinem neuesten Format „Your Life Is a Joke“, das im November gestartet ist und mit dem er als erster Comedian überhaupt auf Netflix eine exklusive, neue Comedy-Reihe präsentiert.
Nach zahlreichen weiteren, durchweg erfolgreichen TV-Formaten – zuletzt lief im RBB auch die zweite Staffel seiner Talkshow „Besser als Krieg“ – kehrt Queen Oliver Polak 2022 mit seinem neuen Programm „Sorry für gar nichts“ zurück auf die Theater- und Club-Bühnen; den Anfang machen zwei Abende im Berliner Metropol am 22. und 23. September 2022.
Queen Oliver Polak geht mit Lust und Vorsatz ans Eingemachte, weil er überzeugt ist, dass sich die Tragik des Lebens oft nur mit Komik ertragen lässt. „Es geht mir nie darum zu überlegen, womit ich besonders provokant sein kann, sondern vielmehr darum, den Alltag so abzubilden wie er sich nun mal darstellt“, sagt er. Was sich in vielen Zusammenhängen beweist, etwa in den über 200 Folgen seines Podcast „Juwelen im Morast der Langeweile“, den er gemeinsam mit Kollege Micky Beisenherz betreibt. Oder auch in seiner ebenfalls gemeinsam mit Beisenherz produzierten Reihe „Das Lachen der anderen“, in der sie sich Stand-Ups zu Randgruppen ausdenken, die Polak sodann einem Publikum vorträgt, das ausschließlich aus der entsprechenden Randgruppe besteht. Für diese eigenwillige Betrachtung besonderer Gruppen wurden die beiden 2017 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet – und auch Polaks Late-Night-TV-Show „Applaus und raus“ erhielt mit dem Grimme-Preis eine besondere Ehrung.
Dass er darüber hinaus mit „Ich darf das, ich bin Jude“, „Der jüdische Patient“ und „Gegen Judenhass“ drei literarische Bestseller verfasste, dass er mit seinen Shows „Jud Süß-Sauer“, „Krankes Schwein“ und „Der Endgegner“ in fünf Ländern über 1.000 Gigs absolvierte, dass er zusammen mit Carsten „Erobique“ Mayer den Song „Corona Fever“ – und damit die inoffizielle Hymne zur Pandemie – komponierte: All dies sind Belege dafür, wie überfällig ein neuer, bissiger, gern auch mal konfrontativer Humor in Deutschland war.
Polaks eigener Anspruch ist ein beständiges Hinterfragen überholter Denkmuster und bürgerlicher Benimmregeln, von denen er sich als Privatperson nur mit vehement artikulierten Tabubrüchen abgrenzen kann. Damit hat Queen Oliver Polak eine neue Ebene in den deutschen Humor gebracht: Er hilft dabei, gerade über die eigenen Unzulänglichkeiten und Peinlichkeiten zu lachen, die man sonst tunlichst von sich fernhält. Weil es sonst weh tut. Polaks Humor hat damit bei aller Härte der Themen und Kompromisslosigkeit der Sprache letztlich viel Wärme und eine heilende Wirkung.
Weil er uns dazu bringt, uns selbst in einer Weise zu betrachten, der wir uns sonst nicht anzunähern trauen würden. Was sich auch an seiner kommenden Show „Sorry für gar nichts“ ablesen lässt: „Die Show soll als Antwort dienen auf diese ganzen Moral-Darsteller der heutigen Zeit, die krampfhaft Unterschriftenlisten und Solidaritätsbekundungen teilen, ohne zu verstehen, worum es dabei eigentlich geht“, so Polak. „So viele wähnen sich ständig auf der richtigen Seite, aber nur weil es gerade en vogue ist. Ich finde viel Heuchelei in dem, was man so gern mit Zwischenmenschlichkeit und Empathie benennt.“ Wer ihn kennt, ahnt, was für ein aufregender, mitreißender Irrsinn den Zuschauer dabei erwarten dürfte.
Show 1: Einlass 18:15, Beginn 19:15
Show 2: Einlass 22:30, Beginn 23:15